Warum man los geht, um Plastikeimer mit Bohnen zu finden.

Spazierengehen oder wandern ist was für alte Leute mit Lodenhütchen und Stock, Radfahren ist öde.

Wenn der Nachwuchs so denkt und auch bei schönsten Wetter nicht vom Computer oder der Playstation zu trennen ist versuchen sie es mit einer anderen Technik: gehen sie ins Zimmer und sagen ihrem Sprösslingen sie gingen jetzt auf Cache-Suche (engl. Geheimes Lager), entweder würde es ein Traditional-Geocache oder ein  Multi-Geocache  vielleicht auch ein Mystery-Geoache.

Wenn der Nachwuchs kein Wort versteht, bezeichnen sie ihn als Muggel oder Geomuggel, schnappen sich das Navigationsgerät und gehen los. So schnell haben sie ihren Nachwuchs noch nicht laufen sehen.

 

 


Am  3. Mai 2000  hat Dave Ulmer den ersten Cache am ersten Tag nach Aufhebung der künstlichen Ungenauigkeit durch die US-Regierung auf der Position 45° 17′ 28″ N, 122° 24′ 48″ W versteckt und im Internet veröffentlicht. Er  bestand aus einem schwarzen Plastikeimer mit Geldscheinen, einem Buch, einer Steinschleuder und eine Konservendose mit Bohnen. 

Damit hat er einen wahren de Boom ausgelöst. Inzwischen gibt es nach Angaben der von www.geocaching.com 2.322.147 aktive Geocaches und mehr als 6 Millionen Geocacherinnen bzw. Geocacher weltweit.


Neu ist dieses Hobby eigentlich nicht. Bereits 1854 wurde in Dartmoor an verschiedenen Orten Behälter versteckt und mit Hilfe von Hinweisen und Kompass gesucht. Letterbox nannte man diese Verstecke.

Im Prinzip hat sich seit 1854 nichts geändert. Nur Kompass und Karte werden ersetzt durch das GPS-Gerät.
Hier die drei häufigsten Versteckarten:

 Bei den einfachen Verstecken (Traditional Geocache) nimmt man eine wasserfeste Dose, legt was hinein und stellt die geographischen Koordinaten ins Internet.

 

 Mehrstufige Caches (Multi-Geocaches ), bestehen aus mehrere Orten mit Hinweisen auf den nächsten Ort oder das eigentliche Versteck.

 

Rätsel-Caches (Mystery-Geocaches), erfordern im Vorfeld eine Recherche oder Knobelei .


Um noch einmal das obige Beispiel aufzugreifen: bevor man seine Sprößlinge provoziert, sollte man vorher schon einmal heimlich nachgeschaut haben. Und man sollte mindesten das Doppelte oder Dreifache an Zeit einplanen als man ohne Suche für die Strecke benötigt. Findet man die Dosen nicht, dann sind die Kids frustriert und machen nicht mehr mit.


Denn das finden mit dem GPS-Gerät ist nicht einfacher als mit Karte und Kompass. Die Genauigkeit der GPS-Positionsbestimmung wird von den Geräten immer gerne je nach Sattelitensignalstärke mit 3 m angegeben, das stimmt aber meist nicht.
Die Verstecke sind so angebracht, dass niemand die Dosen als Müll ansieht und weg wirft. Auch in den Dosen ist noch ein Hinweis vorhanden, dass man diese bitte zurück legt. Als Finder verewigt man sich im Logbuch vor Ort und anschließend im Internet. 

Es gibt genaue Anstandsregeln  bitte vorher durchlesen.

Der Reiz liegt darin, dass man sich an der frischen Luft bewegt und gleichzeitig Gehirnjogging betreibt. Die Umgebung wird ganz anders war genommen.
Wie ein Schnüffelhund hält man Ausschau nach möglichen Verstecken. Außerdem macht man sich mit der Technik vertraut, lernt die Stärken und Schwächen kennen, wird zum Teamplayer, den vier, sechs oder mehr Augen sehen mehr als zwei.

Einfach mal ausprobieren, es gibt glaube ich kaum noch einen Ort, wo nicht ein Cache in der Nähe ist.