Unterführung Heroldstraße

Eine dreißig Jahre alte Planung wird umgesetzt

Immer wenn ich in den örtlichen Medien von der Umgestaltung des Bahnüberganges Heroldstraße gelesen habe, war ich mir sicher, dass es eine Unterführung nie geben wird.

Im Jahr 2017 allerdings war es dann soweit: die Planer hatten die dreißig Jahre allen Pläne aus der Schublade geholt, etwas entstaubt und der Bevölkerung vorgestellt. Im Dezember 2017 wurde es für die Radler aus Albachten ernst. Der schöne Radschnellweg von Albachten am Getterbach entlang wurde abrupt an der Heroldstraße gekappt und wir mußten über die Weseler Straße, mit allen Nachteilen wie Lärm und Ampeln, benutzen. Nur ein paar armselige Umleitungsschilder hatte man für uns Radfahrer und Fußgänger über.

Dezember 2017 : das war’s mit dem Radweg, ab zur Weseler Straße

Denn trotz dreißig Jahre Planung und eines zaghaften Hinweises eines Anwohners bei der Bürgerbeteiligung, hatte man uns Radfahrer wohl schlicht und einfach vergessen oder etwa gewollt in die Ecke gestellt. Also haben wir uns im Weihnachtsverkehr durch die DPD Lieferwagen gequält, an dem Bahnübergang Galgenheide teils mehr als zehn Minuten an der Schranke gestanden, mit viel Wut im Bauch.

sechs Monate dauerte es bis man diese Brücke gefunden hat

Ein halbes Jahr später hatte man dann in den Niederlanden eine Brücke für uns Radler gefunden. Armes Deutschland, indem man nicht in der Lage ist, eine Brücke für Radfahrer zu bauen. Kein Wunder, das andere Großprojekte so lange dauern, das die Autobahnbrücken über den Rhein nicht fertig werden, wenn man schon an eine kleine Brücke über den Getterbach (ein Bach, kein Fluss) sechs Monate benötigt.

Die Brücke wurde geliefert, ein grober Schotterweg hingeklatscht. Mit klopfenden Herzen bin ich dann ca. vierzehn Tage über den Schotter gerumpelt. Den hatte wahrscheinlich die Deutsche Bahn noch vom Gleisbau übrig behalten. Ich weiß nicht, ob man die Dolomitsanddecke freiwillig über den Schotter gelegt hat oder ob es zu einem Sturz kam, seit Mai/Juni 2018 fahren wir Radfahrer jetzt den im Sommer staubigen, im Winter sehr matschigen Umweg.

Im Sommer 2019

Im Trockenjahr 2018 ist es nicht aufgefallen, wie schnell die Wege zuwachsen. Im Sommer 2019 hätte man den Sicherheitsabstand von 1,5 m nicht einhalten können. Kurz nach dem neunten August, an dem diese Aufnahme entstanden ist, wurde dann der Weg verbreitert und auch mit einem feinen Belag versehen. Die schlimmsten Schlaglöcher sind damit beseitigt. Allerdings eine Pfütze kommt immer wieder.

Ein Kilometer mehr hin, ein Kilometer me

Die Pfütze kommt immer wieder

hr zurück und das noch bis mindestens 2022. Abzugsfähig von der Steuer ist der Mehraufwand von  zwei Kilometer täglich nicht und die verdreckten Fahrräder hat auch noch niemand von der Verkehrsplanung geputzt.

Als Radpendler zur Arbeit sehe ich nur einen Rückstau am Bahnübergang von 7:00 bis 8:00 Uhr. Fahre ich um 8:00 Uhr zur Heroldstraße, stehen höchstens noch vier bis fünf Autos am Bahnübergang. Komme ich dort um 17:00 Uhr vorbei, sieht es ähnlich aus. Um 18:00 herrscht meist gähnende Leere. Ist es das Wert? Nicht allein die Baukosten auch die ökologischen Folgen und die Unterhaltungskosten müßten in eine wirtschaftliche Berechnung einfließen.

Ganz davon abgesehen, dass Unterführungen für Rad- und Fußgänger gerade in der dunklen Jahreszeit immer einen Gefahrenpunkt darstellen und bei Starkregen auch mal gerne voll laufen. Erlebt haben wir das alle im Juli 2014. Da war ich froh, das ich nicht durch den Hamburger Tunnel oder die vielen anderen Unterführungen in Münster auf meine Heimweg hatte. Nach 2022 haben wir dann könnte es dann an der Heroldstraße auch so aussehen

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